Vom 26. Juli bis 3. August 2024 haben wir, der Verein LINDAU HILFT! e.V., gemeinsam mit der Ukrainehilfe „Bodolzer Dorfstüble“ eine weitere humanitäre Reise in die Ukraine unternommen. Mit drei Transportern voller dringend benötigter Hilfsgüter haben wir Krisengebiete erreicht, um dort die Menschen zu unterstützen.
Dank der großzügigen Spenden aus Lindau, Bayern und Baden-Württemberg konnten wir eine Vielzahl an Hilfsgütern sammeln: medizinische Geräte wie Rollstühle, Krücken und Defibrillatoren für Kinder, dringend benötigte Medikamente, Bettwäsche, Spielsachen, Lebensmittel, Matratzen und sogar Futter für Hunde und Katzen. Eine besondere Spende war eine professionelle Großküche, die wir vorab per LKW verschickten.
Unser Team, bestehend aus der Lindauer Stadträtin Claudia Mayer, Roland Manz, Alexander Mayer, Tetjana Sladka, Ralf Eisenhut sowie Peter Becker und Daria Miroshko, besuchte die Städte Kiew, Butscha, Borodjanka, Snamjanka und Lemberg.
Eine der bewegendsten Stationen unserer Reise war das Kinderkrankenhaus Okhmatdyt in Kiew. Das Krankenhaus, eines der größten Kinderkrankenhäuser Europas, wurde kurz zuvor von russischen Raketen getroffen. Die Oberärzte führten uns durch das teils zerstörte Gebäude und schilderten eindrücklich die Folgen des Angriffs, bei dem zwei Menschen ums Leben kamen und 30 weitere verletzt wurden, darunter zehn Kinder. Mit großer Dankbarkeit nahmen die Ärzte die von uns gelieferten Arzneimittel und medizinischen Geräte entgegen. Während unseres Besuchs begleitete uns ein ukrainisches Filmteam:
Auch das ukrainische Fernsehen hat berichtet:
In Kiew hatten wir außerdem die Gelegenheit, das Büro des Freistaats Bayern zu besuchen und über zukünftige Hilfs- und Aufbauprojekte zu sprechen. Anna Maslak, die Büroleiterin, berichtete eindrucksvoll von der Arbeit vor Ort, den Zielen des Büros und den bayerisch-ukrainischen Beziehungen.
Ein weiterer wichtiger Moment unserer Reise war der Austausch mit der Bürgermeisterin von Borodjanka, einer Gemeinde, die zu Beginn des Krieges nahezu vollständig zerstört wurde. Der Wiederaufbau stellt die Stadt vor enorme Herausforderungen, insbesondere aufgrund der schwer zugänglichen finanziellen Mittel. Wir sind tief beeindruckt von der Entschlossenheit und Widerstandskraft der Menschen vor Ort.
Nach unserer Rückkehr nach Lindau haben wir Bürgermeisterin Dr. Claudia Alfons von unserer Reise berichtet. Es war uns eine Ehre, ihr eine Medaille zu überreichen, die wir von der Bürgermeisterin von Borodjanka als Zeichen der Freundschaft erhalten haben. Im Gespräch haben wir auch angeregt, eine kommunale Partnerschaft zwischen Lindau und Borodjanka zu prüfen – ein Vorschlag, dem Frau Dr. Alfons offen gegenübersteht.
Unsere nächste Spendenfahrt ist bereits für Ende Oktober 2024 geplant. Wir werden erneut Hilfsgüter in die Ukraine bringen, darunter an Krankenhäuser in Winnjzia. Außerdem möchten wir den Waisenkindern in Korosten mit kleinen Weihnachtsgeschenken eine Freude bereiten. Auch das Kinderkrankenhaus Okhmatdyt in Kiew soll erneut unterstützt werden.
Hier finden Interessierte eine Liste der aktuell dringend benötigten Spendenartikel. Darüber hinaus arbeiten wir an der Möglichkeit, Patenschaften für Waisenkinder zu übernehmen. Wir möchten uns bei allen Unterstützern und Spendern von Herzen bedanken – Ihre Hilfe kommt genau dort an, wo sie am dringendsten gebraucht wird.
Weitere Impressionen von der Reise.
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